Anscheinend haben die russischen Truppen eine frische Taktik im Kampf um die ostukrainische Stadt Awdijiwka entwickelt. Berichten zufolge sollen nun Drohnen mit Nachtsichtgeräten eingesetzt werden, um die Stadt einzunehmen, da vorherige Bemühungen mit Panzern und Infanterie erfolglos waren, wie von „Forbes“ berichtet wird. Die Hoffnung besteht darin, die Versorgungslinien der ukrainischen Truppen abzuschneiden und so ihren Rückzug zu erzwingen.
Offensive bei Awdijiwka erreicht kritischen Punkt
Der Analysegruppe „Frontelligence Insight“ zufolge hat die russische Offensive ihren Höhepunkt erreicht und die Kampfbereitschaft der russischen Truppen lässt nach. Das Analyseunternehmen berichtet, dass sich die Gesamtsituation für die ukrainischen Streitkräfte in Awdijiwka stabilisiert hat, jedoch die Versorgungslage weiterhin sehr schlecht ist. Berichten zufolge soll der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras für Nachtoperationen diese Verschlechterung verursacht haben. Diese Drohnen stellen eine erhebliche Bedrohung für die ukrainischen Nachschublinien dar und könnten letztendlich zum Rückzug der ukrainischen Truppen aus Awdijiwka führen.
Besatzer verändern Taktik
Die russischen Truppen setzen nun auf sogenannte First-Person-View (FPV) Drohnen. Diese sind klein, haben eine kurze Reichweite und werden über Funk gesteuert. Ausgestattet mit etwa einem Pfund Sprengstoff, können sie präzise als von Menschen gesteuerte Munition verwendet werden. „Es gibt eine mögliche Verschiebung in der russischen Herangehensweise, die Verteidiger eher zu belagern, anstelle des ursprünglich geplanten Angriffs oder der Umzingelung der Stadt, obwohl die Angriffe weiterhin stattfinden“, so Frontelligence Insight.
Die ukrainischen Truppen sind jedoch nicht unvorbereitet. Sie haben bereits erfolgreich elektronische Kriegsführung gegen Drohnen eingesetzt, indem sie die Verbindung zwischen den Drohnen und ihren Bedienern durch Funkstörungen unterbrochen haben. Ein solcher Angriff war entscheidend für das erfolgreiche Überqueren des Dnipro-Flusses durch das ukrainische Marinekorps im Oktober, wie Forbes berichtet. Jedoch ist diese hochwertige Ausrüstung knapp und ihre Anwendung könnte auch die eigenen Drohnen beeinträchtigen, was die offensive Fähigkeit der ukrainischen Streitkräfte verringern könnte.