FOCUS-online-Exposé from Oberursel: “I am highly supportive of the refugee center, but citizens should not be treated like this”
In Oberursel, Hesse, the district abruptly converted the former headquarters of the travel agency Thomas Cook into a refugee shelter without involving the public. The citizens’ reactions range from anger to reluctantly understanding and even joy.
The significant phrase “We can do it” is a little too much. The murmuring drowns out the subdued applause.müsaad Pacarada wurden. „Eine Unterkunft, in der sich Menschen wohlfühlen können, ist mir als Handwerker wichtig. Ich weiß noch, wie schlimm es war“, fügt er hinzu. Als die Stadt Oberursel sich zu Hause von 80 bis 400 Flüchtlingen untergebracht hat, findet er das positiv. „Es zeigt, dass die Stadt für die Menschen offen ist“, sagt er. Doch auch Ernest Pacarada vermisst klarere Informationen.
Berthold Grecht ist zufrieden mit der Informationsveranstaltung. “Sie haben die kritischen Fragen ernst genommen und sie mit hohem Respekt und sachlich beantwortet”, findet er. Besonders überzeugt hat ihn die Geschichte des zukünftigen Betreibers. “Er ist genau der Richtige dafür”, meint er.
Christian Markowski hingegen ärgert sich über die Kommunikation. “Die Antworten waren zu lang und nichtssagend”, bemängelt er. Außerdem empfand er den Umgang mit den unangenehmen Fragestellern als abweisend. Er lobt das Vorhaben, die Flüchtlinge dort unterzubringen; jedoch findet er, dass man nicht so mit den Bürgern umgehen sollte.
Bei der Informationsveranstaltung im Saal wiederholt die Oberurseler Bürgermeisterin am Montagabend den markigen Satz der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch Antje Runges Appell für die Aufnahmebereitschaft ihrer Stadt stößt überraschend auf positive Resonanz.
In der ehemaligen Firmenzentrale des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook wird vom Landkreis Hochtaunus eine neue Gemeinschaftsunterkunft geschaffen. Die ersten 80 Personen sind bereits eingezogen, und später sollen es bis zu 400 werden.
Die Verschwiegenheit der Verwaltungen hatte im Vorfeld Kritik hervorgerufen und letztendlich waren die Oberurseler vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Am Montag wollen sich mehr als 200 Besucher die Begründung dafür anhören.
Als ein Bürger nach den Kosten für die Flüchtlingsunterkunft fragt, hüllen sich die Kommunalvertreter in Schweigen. Johanna von Arnim, Leiterin des Fachbereichs für Ausländer, Flüchtlinge und Personenstandswesen im Hochtaunuskreis, erklärt, dass erst Ende Januar die Eigentumsübertragung an den künftigen Vermieter des Gebäudeteils stattfand. Zuvor wurden die baurechtlichen Fragen geklärt und grünes Licht beim Regierungspräsidium eingeholt – kurz vor Weihnachten.
“Ich habe verdammt nochmal das Recht, die Zahlen zu hören”, beharrt er anschließend; schließlich seien das auch seine gezahlten Steuern. Doch der folgende Gegenwind kommt nicht vom Podium – sondern aus dem Publikum. “Jetzt reicht es doch”, ist zu hören. “Du nervst”, tönt es aus einer anderen Ecke. Dann geht es ruhig weiter.
“Ich bin sehr dafür, dass die Flüchtlinge dort untergebracht werden”, zeigt sich ein Besucher begeistert. Doch auch andere zeigen sich frustriert von der Kommunikation. “Ich fand es schrecklich. Die Antworten waren zu lang und nichtssagend”, bemängelt etwa ein Besucher. Den Umgang mit den unbequemen Fragestellern habe er außerdem als abweisend wahrgenommen.
Rund 30 neue Flüchtlinge wöchentlich in Oberursel
Ulrich Krebs, ein Politiker der CDU, ist seit 2006 Landrat. Seine Wiederwahl erfolgte Ende Januar mit 67,07 Prozent der Stimmen. Er betont die langjährige Erfahrung des Landkreises mit Unterkünften verschiedener Größen ohne bedeutende Probleme.
Die Verwaltung wollte zuerst sicherstellen, dass die Finanzierung gewährleistet ist, bevor sie den Standort bekannt gab. Ansonsten wären Turnhallen umfunktioniert worden.
Der Landkreis hat seit 2015 allein über 10.000 Menschen aufgenommen, und aktuell sind es laut Kreisverwaltung wöchentlich etwa 30 Personen. Trotz des gravierenden Wohnungsmangels im Landkreis wirbt er für die Aufnahmebereitschaft, da sie über eine starke Infrastruktur verfügen.
„Niemand wünscht sich eine Gemeinschaftsunterkunft in seiner Nähe, aber sie muss irgendwo sein“
Frank Metlicar, Direktor des Elaya-Hotels gegenüber der neuen Gemeinschaftsunterkunft, zeigt Verständnis für die Stadt. Er hätte sich mehr über einen finanzstarken Nachfolger für die Thomas-Cook-Zentrale gefreut, der auch seine Zimmer wieder füllt. Er betont, dass niemand eine Gemeinschaftsunterkunft in seiner Nähe haben möchte, aber sie muss irgendwo sein. Seine Hotelgruppe hat selbst positive Erfahrungen durch die Zuwanderung gemacht: Sie hat neben Hilfskräften auch drei Hotelfachleute und vier Köche ausgebildet.
Er beschäftigt seit 2022 fünf Ukrainer, auch wenn nicht mehr alle im Unternehmen aktiv sind. Vielleicht wird unter den zukünftigen Bewohnern der Unterkunft eine weitere Fachkraft sein, hofft Metlicar. Er hat keine Sicherheitsbedenken und stellt klar: „Das ist Unsinn“.
Um den Druck von den Kommunen zu nehmen, hofft Landrat Krebs auf die Landesregierung in Wiesbaden, da diese in Zukunft nur noch Zuweisungen bei Menschen mit Bleibeperspektive umsetzen möchte. Doch dafür müssen die Kapazitäten der Landeserstaufnahmeeinrichtungen erst erhöht werden. Das sind die großen Themen, die eine Kommune nur bedingt beeinflussen kann.
„Wir sind eine wohlhabende Region, die Menschen fühlen sich nicht bedroht“
Die Vertreter ernten bei der Bürgerversammlung immer wieder Applaus für ihre Plädoyers und nur moderate Kritik – hauptsächlich für die Kommunikation.
In der Oberurseler Innenstadt gibt es eine Erklärung dafür, warum die Stimmung hier vergleichsweise ruhig bleibt. Holger Schulz und Armin Hosseini treffen sich hier für einen Kaffee.
„Wir sind eine wohlhabende Gegend. Die Menschen leben bewusst hier und fühlen sich nicht bedroht“, sagt Schulz. Trotz des hohen durchschnittlichen Einkommens leben viele Personen mit Migrationshintergrund hier, daher gibt es schon lange Berührungspunkte.
Ein Beispiel ist Ahmad Hosseini, der 2010 aus Afghanistan nach Oberursel kam, mehrere Jahre als Schneider arbeitete und 2015 seine Karriere bei der Bundespolizei begann. Er zeigt auf die verschiedenen Geschäfte in der Innenstadt, die von Türken, Afghanen, Iranern, Marokkanern und Libanesen betrieben werden. „Das ist für mich wie meine Heimat“, sagt Hosseini. Konflikte im Zusammenleben? Seiner Erfahrung nach gibt es die in Oberursel nicht.