Untersuchung von China-Kenner: Beim Treffen konnten Xi und Biden nicht vermeiden, dass sie ein gemeinsames Ziel erreichen müssen
Nach einem Jahr treffen Joe Biden und Xi Jinping wieder aufeinander. Doch der Nahost-Konflikt erschwert eine diplomatische Annäherung. Wie können die USA einem Land wie China begegnen, das aktiv den Iran und damit auch die Hamas und Hizbollah unterstützt?
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Es ist fast ein Jahr her, dass sich US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping persönlich beim G20-Gipfeltreffen auf Bali getroffen haben. Im Kräftemessen der beiden Gegner stehen die USA und China auch im Konflikt, den die Hamas gegen Israel begonnen hat, auf entgegengesetzten Seiten: Washington unterstützt Israel, während Xi Jinping den Iran und damit die Hamas und die Hizbollah, die die Vernichtung aller Juden anstreben, unterstützt.
Die Frage, wie man jemandem begegnen soll, der solche Ziele unterstützt und seine Verbündeten nicht in ihre Schranken weist, wird das erwartete Treffen Bidens mit Xi am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) vom 15. bis 17. November in San Francisco überschatten.
Über den Gastautor
Alexander Görlach ist Honorarprofessor für Ethik an der Leuphana Universität in Lüneburg und Senior Fellow beim Carnegie Council for Ethics in International Affairs in New York. Nach einem Aufenthalt in Taiwan und Hongkong hat er sich auf den Aufstieg Chinas konzentriert und was dieser für die Demokratien in Ostasien im Besonderen bedeutet. Von 2009 bis 2015 war Alexander Görlach zudem der Herausgeber und Chefredakteur des von ihm gegründeten Debatten-Magazins The European. Heute ist er Kolumnist und Autor für verschiedene Medien. Er lebt in New York und Berlin.
Top-Diplomaten arbeiten an Vorbereitung für ein Treffen zwischen Xi und Biden
Um das diesjährige Treffen zu retten, haben hochrangige Vertreter beider Regierungen in den letzten Monaten gegenseitige Besuche abgestattet. Zuletzt war Chinas Top-Diplomat Wang Yi Ende Oktober in Washington, um mit US-Außenminister Antony Blinken und dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan zu sprechen. Während seines Besuchs traf Wang Yi auch Präsident Biden.
Eine konkrete Auswirkung dieses Austauschs dürfte ein allgemein milderer Umgangston miteinander sein. Denn sowohl Xi als auch Biden haben im kommenden Jahr einiges vor. Sie stehen unter Druck, Stärke und Entschlossenheit zu demonstrieren und gleichzeitig eine weitere Eskalation der Spannungen zu verhindern, die zu politischen und wirtschaftlichen Rückschlägen führen könnte.
Beide Präsidenten müssen jetzt ihre Stärke beweisen
Im Jahr 2024 steht Biden vor der Präsidentschaftswahl, bei der China wahrscheinlich eine zentrale Rolle spielen wird.will be. Biden must therefore be “firm on China” not to lose points to the Republicans. The public, in turn, has no interest in a toughening of the approach towards Beijing, as envisaged by the Republicans under Donald Trump.
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Code Red: How China’s aggressive foreign policy in the Pacific leads to a global war
According to a new survey by the National Security Action and Foreign Policy for America, 78 percent of Americans consider avoiding a war with China to be “very important.” This suggests that Joe Biden could politically benefit if he appears statesmanlike during a meeting and achieves a diplomatic success with Xi.
Xi Jinping continues to struggle with a fragile economy that could face headwinds at the beginning of the new year: weak consumption, a veritable crisis in the real estate market, declining exports, and waning confidence from foreign investors are at the top of the problem list. Xi does not need more problems that could lead to a re-election of Donald Trump. At the same time, he cannot afford to appear weak against the hardliners in Beijing.
Middle East conflict already overshadowing the meeting
In a press release from the Chinese Ministry of Foreign Affairs, which was released after the visit of Wang Yi, it was stated that the Xi-Biden meeting was anything but routine and that it might not come about at the last minute due to disagreements. At the same time, Beijing emphasized that it remained fundamentally interested in dialogue.
However, Beijing’s support for the radical Islamist terrorist organization Hamas, in whose brutal attack on Israeli civilians on October 7 over 1,400 people died, could be a new problem on the way to normalizing relations between the superpower USA and the rising China.
To qualify as a diplomatic success, Washington and Beijing would have to agree on a concrete step to end the bloodshed in the Middle East, giving both Biden and Xi the opportunity to claim this as their merit and success. In the face of the situation in the Holy Land, these two top politicians cannot part ways without having done something for de-escalation.
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