Hoher Gast aus der Ukraine beim Weltwirtschaftsforum in Davos: Präsident Selenskyj wird erwartet, ebenso andere hochrangige Politiker. Berlin ist nicht so prominent vertreten wie 2023.
“Zurückgewinnung von Vertrauen”: Das WEF bringt kommende Woche in Davos unter dem Motto rund 2800 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird unter anderem zur Konferenz erwartet, wie das WEF am Dienstag mitteilte. Am 14. Januar, einem Tag vor dem Beginn des WEF, findet bereits ein Ukraine-Treffen in Davos statt. Daran nehmen Sicherheitsberater und hochrangige Beamte aus etwa 70 Ländern teil.
Bekannte Politiker aus aller Welt sind dabei
Unter den politischen Hauptrednern auf dem Forum sind neben Selenskyj der chinesische Ministerpräsident Li Qian, der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Außerdem werden der neue argentinische Präsident Javier Milei und US-Außenminister Antony Blinken erwartet.
Im Gegensatz zu 2023 wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nicht nach Davos reisen, so sein Sprecher. Gemäß dem Programm nehmen von deutscher Seite Außenministerin Annalena Baerbock, Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne), Finanzminister Christian Lindner und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (beide FDP) teil.
Kriege, Pandemie, Klimawandel und Cyberattacken sorgen für Spannungen
Das Jahrestreffen findet zum 54. Mal statt. In diesem Jahr dauert es vom 15. bis 19. Januar. Vertreten sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 120 Ländern. Das 1971 von dem Deutschen Klaus Schwab gegründete WEF versteht sich als Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und öffentlichen Organisationen zum Wohle der Menschheit.
Dieses Jahr sind die geopolitischen Spannungen größer als seit Jahrzehnten, so WEF-Präsident Børge Brende. “Der einzige Weg nach vorn ist: Zusammenkommen und Lösungen finden”, sagte er. Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle. Er erwähnte eine Vereinbarung namhafter Firmen, die versprochen haben, mit ihrer Kaufkraft für die nötige Nachfrage nach grünen Produkten und Lösungen zu sorgen. Neben den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen nannte Borge als weitere Herausforderungen mögliche neue Pandemien, den Klimawandel und Cyberattacken.
KI als eine mögliche Lösung für systemische Probleme?
Einer der WEF-Geschäftsführer, Mirek Dušek, erwähnte eine “geopolitische Depression”: “Wir sind der Überzeugung, dass, um effektiv mit dieser neuen Realität umzugehen, wir Vertrauen wiederherstellen müssen.” Das WEF setzt alles daran, Dialoge zu initiieren und Lösungen für systemische Probleme aufzuzeigen. Ein wichtiges Thema ist auch der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI). Regierungen müssen sich dringend damit befassen, um technologischen Entwicklungen nicht hinterherzuhinken.