Markus Söder verkündet ein Redeverbot. Nicht Schüler*innen, sondern Schüler sind davon betroffen und sollen an bayerischen Schulen nicht mehr geschlechtsneutral gestaltet werden. Auch in Behörden des Freistaats soll eine allgemeine Gender-Einschränkung gelten.
„Das Gendern in Schule und Verwaltung verbieten werden“
„Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein obligatorisches Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen“, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag in seiner ersten Regierungserklärung in der neuen Legislaturperiode im Landtag.
Söder knöpfte sich auch die Ampelregierung vor. Geplante Vorhaben wie die Cannabis-Legalisierung oder das Gendern würden im Bund zu wichtig genommen. „Haben wir keine anderen Probleme in Deutschland?“, fragte der bayerische Ministerpräsident.
Auch das aktuell schwache Abschneiden der deutschen Schüler im Pisa-Vergleich alarmiert Söder: „Wir müssen die Grundtechniken in den Schulen verbessern, um eine bessere Bildung zu erreichen.“
Söder bezüglich Kanzlerfrage: „Treten nicht für eine temporäre Beschäftigung an“
In einem Interview mit dem „Stern“ sprach Söder jetzt auch über die Kanzlerfrage. So hat er Kriterien für den nächsten Kanzlerkandidaten der Union genannt. „Die zentrale Frage bei der Kanzlerkandidatur lautet: Wer kann die Stimmen der Union am stärksten bündeln? Danach muss die CDU sich entscheiden.“
„Wir treten hier nicht für einen Ferienjob an. Sondern es geht darum, Deutschland fit zu machen“, sagte Söder weiter. „Es ist wie beim Elfmeterschießen: Wem kann man den letzten Elfmeter anvertrauen? Das ist das Holz, aus dem Politiker geschnitzt sein müssen – egal ob sie Ministerpräsident sind oder Kanzler werden wollen.“
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