With a few sentences, the President of the German Farmers’ Association set off a firestorm before Christmas. At a rally in front of the Brandenburg Gate in Berlin, he threatened protests “like the country has never seen before.” and flexed his muscles, stating, “Either the government changes its course or there must be a change of government.”
Who is Joachim Rukwied, the man whose orders have led thousands of farmers to block Germany’s roads for a week?
When you meet the tall Swabian at the House of Agriculture and Nutrition in Berlin-Mitte, you notice his fine suit and elegant shoes. Rukwied leans back in his chair. Here, he is more than the top farmer, he is an aristocrat.
A Large-scale Farmer with a Political Career
Rukwied is also a large-scale farmer. His family has been farming a homestead in Eberstadt near Heilbronn for over 200 years. The parental farm covers 80 hectares, which the young agricultural engineer Joachim Rukwied takes over in 1994. Even at that time, this area was well above the region’s average. Rukwied gives up dairy farming and focuses on profitable sugar beets, vegetables, and viticulture. He also produces chickpeas today.
Clearly, he can manage well: Through lease expansions, Rukwied has expanded the operation to 360 hectares. Giving up livestock farming was a business decision, he later said in an interview. “But I adore cattle, especially cows. We used to have Fleckvieh. When I see that somewhere in the pasture today, it really warms my heart.”
Simultaneously with taking over the farm, Rukwied starts his political career: For many years, he sat on the city council for CDU in Eberstadt and as a representative in the district council of Heilbronn. He is said to have been a class representative at the high school and vocational school, according to the Munziger Archive.
Of course, a farm manager now runs the operations on the farm. Otherwise, Rukwied could not fulfill the duties of a union president. He has been at the helm of the German Farmers’ Association since 2012. This is associated with other positions: Rukwied is on the board of the German Raiffeisen Association, on the supervisory board of the agricultural conglomerate BayWa, on the advisory board of DZ Bank, and on the board of the Association of South German Sugar Beet Growers.
Climate protection in rural areas: without photovoltaics, but with glyphosate
The German Nature Conservation Association has documented the DBV’s personnel ties to the agricultural industry. It criticizes: The association and its president would use contacts primarily in favor of industrialized agriculture. Rukwied himself presents himself as sustainable: “If you are a farmer, then you have been born with one thing: to think in generations. I am number eight, the ninth is waiting in the wings.”
He can only pass on the farm to the next generation as best as possible “if I preserve soil fertility, if I strengthen biodiversity.” When it comes to the causes of the loss of biodiversity, he blames the Black Forest.Peter jedoch bekämpft die Flächenversiegelung – ein gängiges Ablenkungsmanöver der Landwirte, wie von Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität- und Klima-Forschungszentrums, beobachtet wird.
In diesem Kontext äußert sich Rukwied auch regelmäßig kritisch gegen die
Photovoltaik. Er warnte beispielsweise im Sommer während des Bauerntags in Münster pauschal vor “Flächenfraß” durch PV-Freiflächenanlagen, wie unter anderem die “Süddeutsche Zeitung” berichtete. PV-Anlagen sind für Rukwied primär auf Dächern oder bereits versiegelten Flächen angesiedelt – in diesem Punkt stimmt er mit einigen Naturschützern überein.
Rukwied ist der Auffassung, dass Klimaschutz in der Landwirtschaft stets mit Geschäftsmodellen für Bauern einhergehen sollte. In einem Interview mit dem Tagesspiegel betonte Rukwied die Relevanz einer eigenen Klimaschutzstrategie des Verbands und bewertete den Einsatz des umstrittenen Herbizids Glyphosat unter bestimmten Bedingungen als förderlich für den Klimaschutz.
Obwohl er politisch gerne moderat auftritt, strebt er nach dem gesamten Anteil
In politischer Hinsicht präsentiert sich Rukwied häufig moderat. Auf die Proteste niederländischer Bauern gegen verschärfte Düngevorschriften sagte er im Sommer: “Ein konfrontativer Frontalangriff hilft nicht. Wenn sich beide Seiten erst einmal in Schützengräben begeben, wird es schwieriger, einen Kompromiss zu finden. Unser Ansatz ist, mit Argumenten in die Diskussion zu gehen.”
Dennoch bereut er nicht die Androhung außergewöhnlicher Protestmaßnahmen. Er definiert sie als “angemeldete, friedliche Demonstrationen”, wie der 62-Jährige mitteilte. Auch die Blockade der Fähre mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an Bord verurteilte er. Er versuchte im Vorfeld, eine Vereinnahmung der Bauernproteste durch Rechtsextreme abzuwehren.
Allerdings geht diese Einstellung nicht unbedingt mit Kompromissbereitschaft einher. Der Bauernpräsident strebt den gesamten Anteil an – alle Subventionskürzungen sollen zurückgenommen werden, auch das aktuelle Übereinkommen der Regierung, das eine stufenweise Abschaffung der Dieselsubventionen über drei Jahre vorsieht. Bei der zuvor geplanten Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung war die Ampelkoalition bereits zurückgerudert. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete dies als “einen guten Kompromiss”.
Wenn man Rukwied nach seinem Wein fragt, kommt er kurz aus der Reserve: Der Sommer war sehr trocken, deshalb fiel die Ernte geringer aus. Trotzdem freut sich der Winzer im Bauernpräsidenten auf einen guten Jahrgang 2023. Jedoch möchte er klarstellen, dass seine Besitztümer nicht 13 Hektar, wie fälschlicherweise bei Wikipedia angegeben, sondern mehr als 20 Hektar umfassen. Das ist die Währung der Bauern, und in dieser Hinsicht hält Rukwied sich genau daran, besonders als Schwabe.
Am Montag steht ein Treffen mit den Spitzen der Ampelkoalition an
Er hat seinen heimatlichen Zungenschlag in Berlin bewahrt. Das wirkt bodenständig. Es hängt jedoch davon ab, ob er dort erfolgreich sein kann, wo er sich bereits bewiesen hat: In der Hauptstadt, wo er sich am Montag mit den Spitzen der Ampelkoalition treffen wird.
Es gilt, eine Vereinbarung mit der Regierung zu erreichen und die Bauern aus ihren Traktorkabinen zu bewegen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat bereits betont, an der Streichung der Agrardiesel-Subventionen festhalten zu wollen, jedoch gleichzeitig einen Abbau der Bürokratie für Landwirte in Aussicht gestellt. Rukwied sagte dazu der dpa: “Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Beim Gespräch am Montag kann es zunächst nur um den Agrardiesel gehen.”
Am Montag werden die Bauern erneut protestieren. Allein in Berlin werden 10.000 Menschen mit 3000 Traktoren erwartet. Rukwied wird ihnen einen Erfolg verkünden müssen. Seine Unbeugsamkeit könnte ihm dabei sogar behilflich sein.