In der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für die „Welt am Sonntag“, gaben etwa 69 Prozent an, dass sie der Ampel dies „überhaupt nicht“ oder „eher nicht“ zutrauten. Rund 23 Prozent äußerten, dies der Regierungskoalition „eher“ oder “voll und ganz“ zuzutrauen. Etwa 9 Prozent antworteten mit “weiß nicht”. Befragt wurden mehr als 2000 Personen im Zeitraum vom 15. bis 19. Dezember.
Laut YouGov ist das Misstrauen innerhalb der Regierungskoalition am stärksten bei Anhängern der FDP ausgeprägt. 84 Prozent dieser Gruppe zweifeln an der Kompetenz der Bundesregierung in Bezug auf Migration. Bei SPD-Anhängern sind es 59 Prozent und bei den Grünen 51 Prozent. Von den Unterstützern der AfD erwarten in dieser Angelegenheit 91 Prozent nichts oder wenig von der Regierung, bei den Wählern der Unionsparteien sind es 70 Prozent.
70 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Beschränkung der Migration nach Deutschland aus. In Städten wird die Forderung nach einer Verringerung der Aufnahme mit 66 Prozent etwas weniger stark vertreten als in vorstädtischen Gebieten mit 72 Prozent und auf dem Land mit 76 Prozent.
Die Anzahl der gestellten Asylanträge ist im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent gestiegen
In der Gruppe der jüngsten Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren befürworten 54 Prozent eine geringere Aufnahme von Geflüchteten. Mit zunehmendem Alter steigt dieser Wert kontinuierlich an, bis er bei den Befragten ab 60 Jahren den höchsten Stand von 79 Prozent erreicht.
Von Januar bis November 2023 haben etwa 305.000 Menschen in Deutschland erstmals einen Asylantrag gestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung von etwa 60 Prozent.
Im November haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder bei einem Asylgipfel über die Aufteilung der Flüchtlingskosten geeinigt und Maßnahmen zur Reduzierung der irregulären Migration nach Deutschland vereinbart. Die Bundesregierung plante zudem, zu prüfen, ob Asylverfahren in sicheren Ländern außerhalb von Europa machbar sind. Schließlich hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angeregt, Anfang 2024 ein weiteres Spitzentreffen zum Thema Migration abzuhalten.