Beim Neujahrsempfang seiner Partei in Nordrhein-Westfalen sorgt Dr. Martin Vincentz, der Vorsitzende der AfD, mit einem Witz über Amazon-Paketboten für einen Eklat und erntet einen Shitstorm.
Tausende Menschen versammelten sich am Samstag in Duisburg, um gegen die AfD zu protestieren, die dort ihren Neujahrsempfang abhielt. Drinnen hielt Dr. Martin Vincentz, der Leiter der AfD in Nordrhein-Westfalen und Fraktionsvorsitzender der Partei im Landtag, eine Rede, die auch Tage später noch für Aufregung sorgte.
Während er sich über Themen wie Sprechverbote und Cancel Culture äußert, erwähnt der AfD-Politiker Dinge, die heutzutage noch akzeptabel seien. Dabei spricht er auch über schwarzen Humor. Der Vergleich, den er dann zieht, ist als Witz gemeint, aber überschreitet deutlich die Grenze des guten Geschmacks.
AfD-Mitglied: „Der beste Humor ist so dunkel wie der Amazon-Paketbote“
„Der beste Humor ist so dunkel wie der Amazon-Paketbote, der Ihnen die Pakete bringt“, sagt Vincentz. Das Publikum im Saal lacht ausgelassen. Offenbar fühlten sich die AfD-Mitglieder unbeobachtet, da zahlreiche Medien von der Veranstaltung ausgeschlossen wurden. Doch mindestens ein Journalist war anwesend. Er filmte die Äußerungen und veröffentlichte sie später über X, früher bekannt als Twitter.
In den sozialen Medien erhält die AfD zahlreiche kritische Kommentare. „Was sind das nur für abscheuliche Menschen“, schreibt ein Nutzer. „Es ist und bleibt eine widerliche Trotteltruppe. Charakterliche Trottel“, kritisiert ein anderer die AfD im Allgemeinen. Auch Vincentz selbst wird scharf angegriffen. „Die Flasche würde es nicht mal einen Tag als Amazon-Paketbote aushalten“, wettert ein Nutzer. „Lieber ein dunkler Lieferant als braune Politiker!“, kommentiert ein anderer.
Beschwerde wegen rassistischem Scherz – AfD-Politiker steht möglicherweise vor juristischen Konsequenzen
Nicht alle Kommentare sind jedoch ablehnend. „Sogar dunkelhäutige Menschen lachen über diesen Witz“, kommentiert ein Nutzer. Viele andere finden ihn einfach lustig. Einer äußert sich lediglich mit „Meinungsfreiheit“.
Der Auftritt des Politikers könnte jedoch rechtliche Konsequenzen haben. Laut übereinstimmenden Berichten wurde gegen den AfD-Mann eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt. Ein Sprecher der Polizei Duisburg bestätigte dies auf Anfrage von „Bild“ nicht. Dies könnte jedoch damit zusammenhängen, dass die Anzeige mutmaßlich online gestellt wurde. Bilder aus sozialen Netzwerken geben darauf Hinweise.